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Europol veröffentlicht Bericht zur Entwicklung der Finanzkriminalität

27.09.2023 – Der Europolbericht zur Entwicklung der Finanzkriminalität offenbart eine zunehmende Verlagerung hin zu Cyberdelikten und gleichzeitig eine zunehmende Bedeutung der Finanzkriminalität im Allgemeinen.

Durch organisierte Kriminalität ist eine weltweit agierende Schattenwirtschaft entstanden. Deren Existenz basiert auf Geldwäsche, verbotenen Geldtransfers und Korruption. Kriminelle bedienen sich der drei letztgenannten Methoden, um die Herkunft und Verwendung der illegal erwirtschafteten Gelder zu verschleiern. Die Möglichkeit, inkriminierte Gelder im großen Stil zu waschen, stellt für die moderne organisierte Kriminalität ein unverzichtbares Gut dar.

Die Finanz- und Wirtschaftskriminalität unterliegt einer ständigen Entwicklung. Diese wird getrieben durch eine Reihe von Entwicklungen im breiteren Umfeld, wie technologische Beschleunigung und Digitalisierung, sowie globale und regionale geopolitische Krisen. Sie werden jedoch auch von der Entwicklung der schweren und organisierten Kriminalität beeinflusst.

Kriminelle Akteure, die in Finanz- und Wirtschaftskriminalität verwickelt sind, zeigen neue Fähigkeiten und verfügen über Fachwissen. Gleichzeitig nehmen sie immer mehr Opfer ins Visier und generieren dadurch mehr Einnahmen.

Ein weiterer Treiber war die Covid-19 Pandemie. Durch die abrupte Verlagerung vieler Tätigkeiten des Personen- und Warenverkehrs auf online-Dienste boten sich plötzlich viele Perspektiven für Kriminelle. Diese konnten ihre Strukturen schnell anpassen und die Cyberkriminalität massiv ausbauen. Finanzkriminalität, die durch den Einsatz von Computertechnologie durchgeführt wird, ist für Kriminelle besonders attraktiv, da sie dazu beiträgt, Geldströme zu verschleiern und schnellere und größere Gewinne ermöglicht. Zugleich tendieren Kriminelle dazu, Technologien zu entwickeln, die zum einen die Anonymität der Täter und zum anderen die Zusammenarbeit zwischen Kriminellen erleichtert. Verschlüsselte Messaging-Apps, Dark-Web-Marktplätze, Kryptowährungen und andere Technologien zum Schutz der Privatsphäre schützen die Identität der Täter und machen es den Strafverfolgungsbehörden zunehmend schwieriger. Außerdem können illegale digitale Produkte und technische Dienstleistungen auch in einem „Crime-as-a-Service“-Geschäftsmodell gemietet oder gekauft werden, so können auch weniger technikaffine Täter alle Möglichkeiten ausnutzen.  

Ebenso unterliegt die Finanzkriminalität geografischen und politischen Einflüssen. Besonders China schafft es, durch Wirtschaftsinvestitionen weltweit und besonders in der Europäischen Union, seinen Einfluss auszubauen. Zudem gewinnen chinesische Unternehmen immer mehr an Einfluss und bringen die lokale Infrastruktur unter ihre Kontrolle.

Durch militärische Konflikte und die Folgeerscheinungen wie Immigration in die Europäische Union, die steigende Inflation und wachsende wirtschaftliche Unsicherheit wurde ein ideales Umfeld für organisierte Kriminalität geschaffen.

Der Bericht offenbart neben der zunehmenden Bedeutung der Finanzkriminalität auch die wachsende Bedeutung von Präventionsmaßnahmen gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. 

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