Wie in den vergangenen Jahren kommen die überwiegende Anzahl der Verdachtsmeldungen (98%) aus dem Finanzsektor, während im Nichtfinanzsektor die meisten Meldungen vor allem von Veranstaltern und Vermittlern von Glücksspielen kommen. Auch die Zunahme des Verdachtsmeldeaufkommens bei Güterhändlern um 50,54% im Vergleich zum Vorjahr ist ein erfreuliches Signal dafür, dass die Sensibilität für Fragen der Finanzkriminalität im Nichtfinanzsektor steigt. Die meisten verdächtigen Transaktionen kamen im Betrachtungszeitraum aus Frankreich (3.600), gefolgt von den Niederlanden und der Schweiz mit jeweils über ca. 1.700 Transaktionen. Verdächtige Transaktionen von Deutschland gingen vor allem in die Türkei und in fünf südosteuropäische Staaten (Bulgarien, Rumänien, Serbien, Kosovo sowie Bosnien und Herzegowina).
Einmal mehr wurden als Risikoschwerpunkte unter anderem der Immobiliensektor, der Handel mit Kunst und Antiquitäten, Clankriminalität und Kryptowährungen ausgemacht.
Im Ergebnis wird man sagen können, dass die steigende Zahl von Verdachtsmeldungen für eine zunehmende Sensibilisierung und Wahrnehmung bei den aktiven Verpflichteten spricht. Auf der anderen Seite haben im Jahr 2919 lediglich 1.862 Verpflichtete aus dem Finanz- und Nichtfinanzsektor Verdachtsmeldungen eingereicht (2018: 1.591). Diese Zahl aktiver Verpflichteter erscheint vor dem Hintergrund der Gesamtzahl von Verpflichteten in Deutschland als vergleichsweise gering. Es ist also noch Luft nach oben.
Praxistipp:
Wir empfehlen, den Jahresbericht 2019 zu lesen, um das eigene Risikomanagement anzupassen und Rückschlüsse für das Verdachtsmeldewesen zu ziehen.
-
Erstellung unternehmensspezifischer Risikoanalysen
-
Entwicklung und Implementierung interner Sicherungsmaßnahmen
-
Prüfung von Verdachtsfällen und Erstellung von Verdachtsmeldungen
-
Kommunikation mit Behörden
-
AML-Audit: Überprüfung bestehender Risikomanagementsysteme
-
Mitarbeiterschulungen (Inhouse) zur Geldwäscheprävention
-
Seminare / Workshops / Vorträge