Zusammen mit Eurojust, der EU-Agentur zur Koordination grenzüberschreitender Strafverfahren, und Europol Italien hat die italienische Professorin Dr. Sergi erstmals die Mobilität italienischer Mafia-Clans in Europa untersucht und stellt systematisches Wissen über die verschiedenen Clans und ihre Ausbreitung in Europa zur Verfügung. Dadurch soll gezielt die grenzüberschreitende Zusammenarbeit von Justizbehörden und Polizei gefördert werden, denn die Mafia ist europaweit auf dem Vormarsch.
Die Lektüre ist nicht nur für verpflichtete Unternehmen hilfreich, um ihre Risikosituation besser einschätzen zu können – sie zeigt auch deutlich auf, dass die Ausbreitung der Mafia ein gesamtgesellschaftliches Problem ist, das uns alle angeht. Denn durch die Ausbreitung mafiöser Strukturen kommt es zu Wettbewerbsverzerrungen, die alle solide wirtschaftenden Unternehmen betreffen und benachteiligen. Und es kommt auch immer zur Einflussnahme(versuchen) auf die Politik, sei es durch Bestechung/Korruption oder durch handfeste Drohungen. Die Folgen davon sind in einigen Gebieten auch in Deutschland schon zu spüren und Deutschland ist das Land in Europa, dass für die italienische Mafia am attraktivsten ist. Dies liegt sowohl an der zentralen Lage, der Nähe zu Italien und der wirtschaftlichen Stärke und Stabilität, die auch für Geldwäscher attraktiv ist. Es liegt aber auch an der Nähe zu Belgien und den Niederlanden als Hauptumschlagspunkte für den internationalen Drogenhandel, aus dem die Mafia zu großen Teilen ihre kriminellen Gelder erwirtschaftet. Und Deutschland ist aus verschiedenen Gründen für die Mafia, insbesondere für die ´Ndrangheta, auch als Geldwäsche-Paradies interessant – vor allem in den Bereichen Lebensmittel (Restaurants) und Immobilien.
Praxistipp:
Die vollständige Studie ist im Internet in englischer Sprache aufrufbar. Die Seiten 16-21 enthalten eine kurze Zusammenfassung. Das Konzept der Untersuchung wird im Kapitel Reading Mafia Mobility (S. 21-30) beschrieben und auf den Seiten 57-79 wird das Vorgehen der Mafia in Deutschland detailliert dargestellt. Im Zusammenhang mit der Erstellung einer unternehmensspezifischen Risikoanalyse kann die Studie wertvolle Hinweise für die Risikodisposition des eigenen Geschäfts liefern.
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Erstellung unternehmensspezifischer Risikoanalysen
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Entwicklung und Implementierung interner Sicherungsmaßnahmen
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Prüfung von Verdachtsfällen und Erstellung von Verdachtsmeldungen
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Kommunikation mit Behörden
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AML-Audit: Überprüfung bestehender Risikomanagementsysteme
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Mitarbeiterschulungen (Inhouse) zur Geldwäscheprävention
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Seminare / Workshops / Vorträge