
Vor einigen Tagen hat die spanische Polizei mit deutscher Unterstützung einen der größten Schmugglerringe für Kokain in Europa zerschlagen. Voraus gingen jahrelange Ermittlungen unter Leitung von Europol, die auch Verbindungen der überwiegend in Balkanstaaten beheimateten Mitglieder nach Südamerika aufzeigten. Dort wurden nach Erkenntnissen der kolumbianischen Polizei auch Gelder bei Spielertransfers im Profifußball gewaschen.
Das Phänomen ist indes nicht neu. Bereits im Jahr 2007 hat die EU-Kommission in ihrem “Weissbuch Sport” darauf hingewiesen, dass Korruption, Geldwäsche und andere Formen der Finanzkriminalität auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene den Sport beeinträchtigen. Zudem mache aufgrund der hohen Internationalisierung des Sportsektors die Korruption im Sport häufig nicht an den Grenzen Halt. Zum gleichen Ergebnis kommt eine Studie der FATF aus dem Jahr 2009, die dem Profisport, insbesondere dem Profifußball, eine hohe Anfälligkeit zur Geldwäsche missbraucht zu werden, bescheinigt. Und jüngst attestiert die EU-Kommission in ihrer Supranationalen Risikoanalyse aus dem Jahr 2019 dem Profifußball, dass dieser nicht nur eine beliebte Sportart sei, sondern auch eine weltweite Industrie mit erheblichen wirtschaftlichen Auswirkungen darstelle. Seine Organisation sei komplex und seine fehlende Transparenz habe den Nährboden für den Einsatz illegaler Finanzmittel geschaffen, denn fragliche Geldsummen ohne offensichtlichen oder erklärbaren finanziellen Gewinn würden darin investiert.
Auf bundespolitischer Ebene gab es bereits im Zusammenhang mit der Novellierung des Geldwäschegesetzes 2020 Bestrebungen, auch die Profifußball-Vereine gleichen Pflichten zu unterwerfen, wie beispielsweise Banken, Notaren oder Anwälten.
Praxistipp:
Konsens besteht darin, dass die internationale Finanzkriminalität Wege sucht, inkriminierte Gelder auch in den Profisport, insbesondere den Profifußball zu investieren. Aktuelle Meldungen wie die Zerschlagung eines Schmugglerringes und in diesem Zusammenhang verbundene Geldwäscheaktivitäten, werden die Diskussion um die Erweiterung des Verpflichtetenkreises auch auf den Profisport, insbesondere den Profifußball befeuern. Geldwäscheprävention sollte daher zunehmend in den Fokus von Profivereinen rücken; nicht zuletzt auch deshalb, um einen Verein regelkonform und damit compliant zu führen. Gerne unterstützen wir Sie dabei, sprechen Sie uns an.
>>Die erwähnten Studien finden Sie auch hier>>.
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Erstellung unternehmensspezifischer Risikoanalysen
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Entwicklung und Implementierung interner Sicherungsmaßnahmen
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Prüfung von Verdachtsfällen und Erstellung von Verdachtsmeldungen
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Kommunikation mit Behörden
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AML-Audit: Überprüfung bestehender Risikomanagementsysteme
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Mitarbeiterschulungen (Inhouse) zur Geldwäscheprävention
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Seminare / Workshops / Vorträge