Der erste Vorstoß erfolgte bereits im letzten Jahr, verlief aber trotz grundsätzlicher Einigkeit im Bundesrat am Ende ergebnislos. Allerdings will die Bremer Justizsenatorin Schilling erneut eine Änderung des Geldwäschegesetzes erreichen und hat einen entsprechenden Vorschlag in den Landtag eingebracht. Anschließend soll er im Bundesrat behandelt werden.
Dabei weiß sie sich einig mit der Einschätzung der EU-Kommission, die bereits 2019 in einem Bericht zu den Risiken der Geldwäsche im Bereich des Profifußballs zu eindeutigen Feststellungen kam. Es handele sich „nicht nur um eine beliebte Sportart, sondern auch eine weltweite Industrie mit erheblichen finanziellen Auswirkungen“ und die komplexe Organisation und fast vollständig fehlende Transparenz „hätten den Nährboden für den Einsatz illegaler Finanzmittel geschaffen“.
Als Verpflichtete nach dem GwG müssten auch die Fußballvereine (selbstverständlich die Handball-, Basketball-, Eishockeyvereine ebenfalls) ein Risikomanagement einrichten und eine Risikoanalyse erstellen, wo sie ggfs. besonderen Risiken der Geldwäsche ausgesetzt sind. Und sie müssten die Beteiligten bei z.B. Spielertransfers oder bei Investoren zweifelsfrei identifizieren und ggfs. auch nach der Herkunft von Vermögenswerten befragen. Im Zweifel müssten sie auch Vermögensgegenstände melden, die aus einer strafbaren Handlung stammen könnten.
Das wirkt heute noch unrealistisch – aber nach all den finanziellen Skandalen gerade im internationalen Fußball („Sommermärchen“ lässt grüßen) wäre es wohl Zeit, dass der Vorschlag dieses Mal umgesetzt wird.
Praxistipp:
Zwar in die Jahre gekommen, aber nicht veraltet und daher immer noch lesenswert: Die bei der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) angesiedelte Financial Action Task Force (FATF), die u.a. globale Standards gegen Geldwäsche erarbeitet, hat in einer Studie aus dem Jahr 2009 zu Geldwäsche im Fußball die Risiken der Geldwäsche im Profifußball analysiert. Der FATF-Bericht untersucht den Sektor in ökonomischer und sozialer Hinsicht. Dabei werden Bereiche identifiziert, die zu illegalen Investitionen genutzt werden könnten.
Die Studie soll auf die Risiken illegaler Geschäfte im Fußball, aber auch in der gesamten Sportindustrie aufmerksam machen und so dem Missbrauch des Sports durch Kriminelle vorbeugen. Sie soll Entscheidungsträger, Strafverfolgung, Finanzsektor und Aufsichtsbehörden helfen die Risiken zu verstehen, um so den Risiken der Geldwäsche im Profisport wirksam begegnen zu können.
Gerne unterstützen wird Sie darin, mögliche Rückschlüsse aus dem FATF Report für Ihren Verein zu ziehen und ein wirksames Geldwäsche-Risikomanagementsystem auszubauen. Sprechen Sie uns an.
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