Kriminelle schrecken vor sehr wenig zurück, wenn es darum geht, ihr illegal erworbenes Geld zu waschen. Eine immer wieder anzutreffende Variante ist der Einsatz von auch kleineren Beträgen in Online Casinos. Die Malta Gaming Authority (MGA) als zuständige Aufsichtsbehörde für viele dort ansässige Betreiber von Online Glücksspielen macht den Anbietern dazu explizite Vorgaben.
Als Grundvoraussetzung müssen Anbieter sich im Handelsregister eintragen und beim zuständigen Finanzamt anmelden. Darüber hinaus müssen sie über eine geordnete, nachvollziehbare Buchhaltung verfügen, die von den Aufsichtsbehörden kontrolliert werden kann. Ergeben die stichprobenartigen Prüfungen Hinweise auf verdächtige Fälle oder Unrichtigkeiten in der Buchführung führt dies zu einer ausführlichen Prüfung durch die Behörde.
Verdächtig sind insbesondere hohe Einzahlungen von Kunden – hier ist eine Feststellung und Überprüfung der Identität der Kunden durch den Anbieter vorgeschrieben. Auch, um sicherzustellen, ob Kunden das gesetzliche Mindestalter erfüllen und sich die eingesetzten Summen überhaupt leisten können. Im Rahmen der Registrierung muss dann der KYC-Prozess durchlaufen werden – dazu ist die Angabe persönlicher Daten durch den Kunden erforderlich (Name, Adresse, Geburtsdatum und Kontaktdaten). Die Identität muss über ein entsprechendes Ausweisdokument nachgewiesen werden, teilweise werden zur Überprüfung der Adresse noch weitere Nachweise verlangt. Der Online-Spieleanbieter muss die Angaben verifizieren, um die Echtheit und Korrektheit sicherzustellen und häufig wird auch die Zahlungsmethode anhand von z.B. Kontoauszügen überprüft.
Allerdings macht die schiere Menge an Transaktionen bei Online Anbietern das Erkennen verdächtiger Transaktionen schwierig, insbesondere wenn Kunden über mehrere Casinos in verschiedenen Ländern agieren. Deshalb ist die regelmäßige Schulung der Mitarbeitenden ein weiterer wichtiger Baustein der Geldwäscheprävention auch für Online Casinos. Inwieweit künstliche Intelligenz künftig dazu beitragen kann, verdächtige Transaktionsmuster schneller und zuverlässig zu erkennen, muss sich noch zeigen. Genutzt werden kann sie auf jeden Fall im Rahmen der Risikobewertung, wenn Risikoprofile für Spieler erstellt werden.