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Offshore Gesellschaften, Steuerparadies, Geldwäsche
Pandora Papers – nimmt das denn kein Ende? 
07.10.2021 – Es gab die Panama Papers, die FinCen-Files – am letzten Wochenende nun die neuesten Enthüllungen – die Pandora Papers. Und es hat tatsächlich etwas von der Büchse der Pandora, die da aufgemacht wurde.

Doch worum geht es bei den Pandora Papers? Kurz gesagt, um eine sehr große Datenmenge (fast 12 Mio. Daten mit über 13 Terrabytes) mit Informationen über die wahren Eigentümer von mehr als 27.000 Offshore-Firmen. Darin enthalten sind Gründungsurkunden, E-Mails, Abrechnungen und weitere Dokumente, die in einer geheimen Recherche von 600 Journalisten/-innen aus aller Welt ausgewertet wurden. Der Datensatz wurde der Vereinigung für Investigative Journalisten (ICIJ) von einer anonymen Quelle zugespielt und enthält Daten über Politiker, Milliardäre, Oligarchen, Kriminelle und Prominente. 

Ihnen allen gemeinsam ist, dass sie unter Zuhilfenahme von entsprechenden Dienstleistern in Steueroasen wie den Britischen Jungferninseln, den Cayman-Inseln oder auch Dubai mit Hilfe von Briefkastenfirmen, die die wahre Eigentümerschaft verschleiern, Immobilien gekauft haben. 

Unter den Datensätzen finden sich 35 (!) ehemalige und aktuelle Staats- und Regierungschefs, der brisanteste ist Tschechiens Premierminister Babis, der sich an diesem Wochenende einer Wahl gegenübersieht und von daher die Berichte gleich als verleumderische Propaganda einstufte, die seine Wahlgegner veröffentlicht hätten. 

Zur Klarstellung – die Nutzung von Briefkastenfirmen ist per se nicht illegal – allerdings werden solche Konstrukte häufig genutzt, um Steuerhinterziehung oder Geldwäsche zu verdecken. 

Die internationalen Reaktionen auf die Veröffentlichungen waren unterschiedlich – von einem „weiteren Ansporn, das zu tun, was sich diese Bundesregierung ohnehin zum Ziel gesetzt hat“ (Regierungssprecher Seibert), über die Androhung von Konsequenzen falls illegale Aktivitäten nachweisbar seien in Großbritannien und Australien bis hin zur Einstufung als „unbewiesene Behauptungen“ so Kreml-Sprecher Peskow und als „Verleumdungsversuch zur Beeinflussung der Wahl“ so Premier Babis auf Twitter. Hessens Finanzminister Boddenberg bot an, die Daten mit aller Professionalität auszuwerten und weltweit Behörden mit Informationen zu versorgen sowie Hinweise auf Steuerkriminalität konsequent zu verfolgen. 

Neben zahlreichen Politiker:innen und sonstigen Prominenten sind anscheinend auch mehrere deutsche Firmen wie die Fraport AG und die Deutsche Entwicklungsgesellschaft DEG betroffen (s. entspr. Links unter Quellen) – dabei geht es um mögliche „Entwicklungshilfe“ für einen Multimilliardär in Panama bzw. das Umgehen von Sanktionen beim Betrieb des russischen Flughafens in St. Petersburg. 

Auf die Ergebnisse weiterer Ermittlungen dürfen wir insoweit gespannt sein – insgesamt hat l’essentiell es sehr zutreffend so formuliert: „Das ist wie aus einem Lehrbuch für Geldwäsche“. 



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