
Geldwäsche ist ein Treiber für Immobilienpreise. Diese zunächst als Annahme postulierte These konnten Forschende der Universität Trier nun durch empirische Studien anhand von umfangreichen Analysen belegen.
Insbesondere in den Top-Lagen, u.a. München, Hamburg, Frankfurt und Düsseldorf konnten sie mit Hilfe von öffentlich zugänglichen Daten zu Immobilientransaktionen und -preisen einerseits und von der FIU zur Verfügung gestellten Verdachtsmeldungen zum Immobiliensektor andererseits einen signifikanten Zusammenhang nachweisen: Je höher die Anzahl der Verdachtsmeldungen, desto höher waren auch die Immobilienpreise. Basis waren dabei Zahlen aus den Jahren 2020-2024, also sehr aktuelle Werte.
Insofern habe eine effektive Bekämpfung von Geldwäsche auch einen spürbaren finanziellen Nutzen für Immobilienkäufer, wie Prof. Neuenkirch vom Trierer Institut für Geldwäsche und Korruptions-Strafrecht und Mitautor der Studie aufzeigte. Konkret bezifferten die Forscher, dass eine 10%-ige Reduzierung von Geldwäsche im Immobiliensektor – der mit einem Rückgang der Verdachtsmeldungen im Wert von 30 Mio. Euro einhergehen würde – die Immobilienpreise um knapp 2 Prozent senken könnte. Das hört sich zwar noch nicht sehr viel an, aber zum einen gibt es gerade im Immobilienbereich eine große Grauzone, für die oftmals überhaupt keine Verdachtsmeldungen abgegeben werden und zum anderen könnte man als Ziel auch eine z.B. 50%-ige Reduzierung anstreben. Und eine Reduzierung der Immobilienpreise um 10% wäre sicherlich ein Schritt, den viele potenzielle Käuferinnen und Käufer von Immobilien sehr begrüßen würden.
Mit dieser Studie liegen damit erstmals für eine Branche konkrete Zahlen vor, die die wirtschaftlichen Folgen von Geldwäsche belegen können. Angesichts eines geschätzten Volumens von 100 Milliarden Euro kriminell erworbenen Vermögens, das in Deutschland pro Jahr „gewaschen“ wird, ein valider Beitrag, der aufzeigt, dass eine Stärkung der Bekämpfung von Geldwäsche nicht nur gesellschaftlich wünschenswert sondern auch wirtschaftlich sinnvoll ist.
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Erstellung unternehmensspezifischer Risikoanalysen
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Entwicklung und Implementierung interner Sicherungsmaßnahmen
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Prüfung von Verdachtsfällen und Erstellung von Verdachtsmeldungen
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Kommunikation mit Behörden
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AML-Audit: Überprüfung bestehender Risikomanagementsysteme
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Mitarbeiterschulungen (Inhouse) zur Geldwäscheprävention
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Seminare / Workshops / Vorträge