Fast jeden Tag kann man (auch frau) in der Zeitung oder im Netz von einer Verurteilung bisher unbescholtener Bürgerinnen und Bürger wegen Beihilfe zur Geldwäsche lesen. Die Methoden, mit denen diese angeworben werden, variieren. Sehr häufig geht es aber darum, das eigene Bankkonto für Finanztransaktionen zur Verfügung zu stellen. Ob man Sie nun als Finanzagent*in, Finanzmanager*in oder Escrow Agent anwerben möchte – ihre Aufgabe bestünde darin, Gelder, die von dem inserierenden Auftraggeber auf Ihr Konto überwiesen werden, so schnell wie möglich über Finanzdienstleister wie z.B. Western Union oder per Bargeldversand an eine dritte Person, meist im Ausland, zu überweisen. Die versprochene Provision ist mit 5-20% recht hoch und so scheint das Angebot auf den ersten Blick sehr lukrativ. Die Gelder jedoch, die auf den Konten anschließend eingehen, stammen in aller Regel aus betrügerischen Aktivitäten – sei es aus sog. Phishing Aktionen, wo im Internet Kontozugangsdaten illegal abgegriffen wurden oder aus betrügerischen Handelsaktivitäten, wo Kunden beim Kauf von Waren das Geld auf Ihr Konto einzahlen, aber die bestellten Waren nie erhalten.
Inzwischen gibt es jedoch noch weitere Spielarten:
- Als „Warenagent“ sollen Sie von dem auf Ihrem Konto eingegangenen Geld hochwertige Waren wie Smartphones oder Tablets kaufen und an vorgegebene Adressen verschicken.
- Als „Paketagent“ sollen Sie Pakete entgegennehmen und, ohne diese zu öffnen, umfrankieren und an vorgegebene Adressen weiter versenden.
- Als Ident-Verfahren Tester sollen sie testweise Konten bei einer bestimmten Bank eröffnen. Auf diese Weise gelangen die Auftraggeber an alle relevanten Bankdaten und nutzen das Konto dann entsprechend für ihre – kriminellen – Zwecke. Unter Ihrem Namen!
- Auch die Werbung mit unkomplizierten Privatkrediten soll Sie zur Eröffnung eines Bankkontos bei einer Online-Bank verleiten, über das der vermeintliche Kredit abgewickelt werden soll. Tatsächlich wird das Konto auf Ihren Namen dann genutzt, um Gelder z.B. aus Warenbetrügereien zu waschen.
Praxistipp:
Auch in Krisenzeiten und bei knappen Kassen gilt: Wann immer Ihnen jemand verspricht, mit wenig Aufwand schnell Geld verdienen zu können, sollten Sie misstrauisch sein. Und sobald der potenzielle Arbeitgeber von Ihnen verlangt, dass Sie Ihr Bankkonto für die Weiterleitung von Zahlungen nutzen oder ein neues Konto eröffnen– oder noch dreister ihm Ihre Kontodaten zur Verfügung zu stellen – ist das definitiv kein seriöses Angebot, sondern eine „Einladung“ bei strafbarer Geldwäsche zu unterstützen. Die mag auf den ersten Blick noch so gut bezahlt sein, kommt Sie am Ende aber sehr teuer zu stehen. Deshalb gilt in solchen Fällen: Finger weg und im Zweifel die Polizei informieren. Denn ansonsten drohen Ihnen eine Geld- oder Freiheitsstrafe sowie Schadensersatzansprüche der Geschädigten. Und zum Überfluss kündigt Ihre Bank Ihnen im Zweifel das bisherige Konto.
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Erstellung unternehmensspezifischer Risikoanalysen
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Entwicklung und Implementierung interner Sicherungsmaßnahmen
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Prüfung von Verdachtsfällen und Erstellung von Verdachtsmeldungen
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Kommunikation mit Behörden
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AML-Audit: Überprüfung bestehender Risikomanagementsysteme
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Mitarbeiterschulungen (Inhouse) zur Geldwäscheprävention
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Seminare / Workshops / Vorträge