Die gute Nachricht vorweg – Bitcoin und andere Kryptowährungen sind weniger anonym als oft behauptet. Trotzdem werden sie im Internet, insbesondere im Dark Net in zunehmendem Maße zur Bezahlung illegaler Geschäfte eingesetzt. Also müssen auch schmutzige Bitcoins gewaschen werden. Um das Wie und auch den Umfang zu ermitteln, wurden in einem Zeitraum von fast zwei Jahren über 10.000 Transaktionen im Rahmen der Recherchen nachvollzogen, die ihren Ursprung in einem Netzwerk von mutmaßlich kriminellen Darknet-Händlern hatten – der Gegenwert zum Zeitpunkt der Transaktionen über 5 Mio. Euro.
Eine entscheidende Rolle spielen dabei sogenannte Kryptobörsen, über die Bitcoins zwischen verschiedenen Beteiligten übertragen werden können – dabei spielt die Börse Binance eine große Rolle, auch weil sie zu den größten Kryptobörsen weltweit zählt. Dabei gibt es seit Jahren Kritik, auch von konkurrierenden Anbietern, dass Binance es mit der Einhaltung von Standards und Vorschriften nicht sehr genau nimmt. Das fängt bei der Nichterfüllung von KYC-Pflichten an und geht bis zum anonymen Versand von 2 Bitcoins pro Tag und Nutzer. Das hört sich wenig an, entspricht aber je nach Tageskurs einem hohen fünf- u.U. sogar sechsstelligen Eurobetrag – jeden Tag.
Laut einem auf Cybercrime spezialisierten Staatsanwalt fehlt aber bislang eine Vorschrift, die Kryptobörsen analog zu normalen Kreditinstituten dazu zwingt, dass sich Kunden bei der Eröffnung eines Kontos mit einem Ausweis identifizieren müssen. Und – Wirecard lässt grüßen – auch bei der Frage, welche Aufsichtsbehörde denn für die Überwachung von Binance zuständig sei, herrscht keine Klarheit.
Anbieter von Kryptobörsen sollten in jedem Fall die Einhaltung von geldwäscherechtlichen Vorgaben und Standards beachten und konsequent um Unternehmen umsetzen. Alles andere kann zu Sanktionen führen und Reputation beschädigen.
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Erstellung unternehmensspezifischer Risikoanalysen
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Entwicklung und Implementierung interner Sicherungsmaßnahmen
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Prüfung von Verdachtsfällen und Erstellung von Verdachtsmeldungen
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Kommunikation mit Behörden
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AML-Audit: Überprüfung bestehender Risikomanagementsysteme
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Mitarbeiterschulungen (Inhouse) zur Geldwäscheprävention
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Seminare / Workshops / Vorträge