In seiner Ansprache betonte Präsident Branson, dass Geldwäscherisiken zu den derzeit größten operationellen Risiken am Finanzmarkt zähle und lange unterschätzt worden seien. Von der für die Geldwäschebekämpfung direkt zuständigen Exekutivdirektorin Rodolphe wurde die enge Zusammenarbeit zwischen BaFin und der FIU, die sich in den letzten Jahren sehr gut entwickelt habe, betont. Ebenso wies sie auf die positiven Impulse der Anti Financial Crime Alliance (AFCA) hin – in dieser Gruppe koordinieren Behörden und Vertreter aus dem privaten Sektor den Kampf gegen Geldwäsche. Die AFCA gebe den Verpflichteten durch ihre Arbeitsergebnisse und sog. Whitepaper zusätzliche Instrumente an die Hand – sie „halte es für wichtig, dass sie [die Verpflichteten] diese Ergebnisse der AFCA kennen und in ihre tägliche Arbeit im Kampf gegen Geldwäsche einfließen lassen.“
Dass die Aufsicht den Kampf gegen Geldwäsche stärker in den Blick nehmen will wurde von Präsident Branson wie schon bei der Verkündung der Mittelfristziele bekräftigt – so soll der Bereich personell wie organisatorisch aufgerüstet werden. Dies erfolge künftig auch proaktiv und nicht erst, wenn Fälle in den Medien behandelt würden – wie das im Zusammenspiel zwischen der Abteilung Geldwäscheprävention und der neuen Fokusaufsicht funktionieren soll wurde in einem eigenen Vortrag hervorgehoben. Dass die BaFin dabei auch nicht davor zurückschreckt, alle ihr zur Verfügung stehenden Maßnahmen – neben Bußgeldern und entsprechenden Veröffentlichungen auch der Einsatz von Sonderbeauftragten (als Ersatz für den Vorstand bzw. Geschäftsführer) oder durch Wachstumsbeschränkungen – einzusetzen, hat sie durch zahlreiche Maßnahmen in den letzten Monaten bereits deutlich gemacht.
Praxistipp:
Auch wenn die Arbeit der AFCA –insbesondere aufgrund fehlender Transparenz für die Öffentlichkeit nicht unumstritten ist – sollten Sie die Ergebnisse der Arbeitsgruppe nicht zuletzt aufgrund der eindeutigen Positionierung der BaFin zur Kenntnis nehmen. Die Whitepapers der AFCA stehen Ihnen als verpflichtetem Unternehmen im internen Bereich der FIU zum Download zur Verfügung (wir berichteten).
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Erstellung unternehmensspezifischer Risikoanalysen
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Entwicklung und Implementierung interner Sicherungsmaßnahmen
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Prüfung von Verdachtsfällen und Erstellung von Verdachtsmeldungen
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Kommunikation mit Behörden
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AML-Audit: Überprüfung bestehender Risikomanagementsysteme
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Mitarbeiterschulungen (Inhouse) zur Geldwäscheprävention
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Seminare / Workshops / Vorträge